Die Pille ist nach wie vor das Verhütungsmittel Nummer eins in Deutschland – doch wie gravierend die Nebenwirkungen der unterschiedlichen Hormonpräparate sind, beweist eine neue repräsentative Studie im Auftrag des MedTech-Startups Medikura Digital Health GmbH.
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Libido-Verlust, Thrombosen und Depressionen – die Nebenwirkungen der Pille sind alles andere als harmlos. Um das Bewusstsein für Nebenwirkungen und das Melden dieser zu schärfen, haben die Gründer der Plattform Nebenwirkungen.de eine Studie in Auftrag gegeben, mit eindeutigen Ergebnissen. Bei der Studie nahmen 1276 Frauen im Alter von 25 bis 60 Jahren teil. Knapp die Hälfte greift auf Verhütungsmittel zurück. Von diesen nehmen 63 Prozent die Pille. Das bestätigt: Die Pille – egal ob Minipille, Mikropille oder Pille danach –ist immer noch das beliebteste Präparat, um eine ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden. Und das obwohl ein Drittel aller Frauen bereits unter den Nebenwirkungen der Pille gelitten hat. 72 Prozent haben die Pille aufgrund von Nebenwirkungen gewechselt Die Liste der in der Studie erfassten Pillen-Nebenwirkungen ist lang: Von Zwischenblutungen, Pigmentflecken, Kopfschmerzen, Wassereinlagerungen bis hin zu Suizidgedanken und Krebserkrankungen. Da ist es nicht verwunderlich, dass ganze 72 Prozent aller Befragten, die bereits mit Nebenwirkungen konfrontiert wurden, die Pille schon einmal gewechselt haben–27 Prozent sogar schon mehrfach. Ein Drittel der Befragten hat die Pille trotz der unerwünschten Arzneimittelwirkungen nicht gewechselt oder abgesetzt. Das liegt auch am fehlenden Bewusstsein für die Nebenwirkungen von Medikamenten. „Frauen unterschätzen die Risiken von Hormonpräparaten immer noch, weil viele ihre Beschwerden gar nicht mit der Pille in Verbindung bringen. Wir setzen uns dafür ein, dass Nebenwirkungen schnell und einfach gemeldet werden können und andere Betroffene so über Arzneimittelrisiken informiert werden“, so Dr. Friderike Bruchmann, Geschäftsführerin von Medikura Digital Health GmbH. Nur ein Prozent aller Nebenwirkungen werden gemeldet In Deutschland leiden jedes Jahr sechs Millionen Menschen unter den Nebenwirkungen von Medikamenten. Ein großes Problem: Nur ein Prozent aller Nebenwirkungen werden überhaupt erfasst, obwohl 85 Prozent aller Befragten angeben, dass ihnen die Wichtigkeit einer solchen Meldung bewusst ist. 60 Prozent wären bereit, Nebenwirkungen online zu melden. Es liegt nahe, dass Nebenwirkungen aufgrund des bisher sehr komplexen Meldeprozesses unerfasst bleiben. „Mit Nebenwirkungen.de wollen wir die Sicherheit von Arzneimitteln erhöhen und Informationen zu Medikamenten in Echtzeit austauschen“, so Dr. Friderike Bruchmann. Nebenwirkungen.de