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Die Ursachen für Neurodermitis sind vielfältig, deswegen müssen Betroffene einiges beachten – bei der Körperpflege, bei der Wahl der Kleidung oder im Hinblick auf die Ernährung.
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© Gina Sanders – Fotolia

Wenn die Haut Schuppen bildet, juckt und entzündet ist, fühlt sich der Mensch nicht wohl in ihr. Das geht etwa zwei Millionen Kindern und 2,5 Millionen Erwachsenen hierzulande so, denn sie leiden nach Angaben der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) an Neurodermitis. 5 Tipps für die richtige Behandlung von Neurodermitis im Alltag: 1. Körperpflege – nach dem Ölbad trockentupfen

Neurodermitis-Patienten, die ihre Haut mit milder Seife ohne Parfüm reinigen und danach mit fett- sowie feuchtigkeitsspendenden Cremes pflegen, können Ekzemschübe verhindern. Medizinische Ölbäder gehören ebenfalls zur Behandlung von Neurodermitis. Danach nicht trockenrubbeln, sondern die Haut nur abtupfen.

2. Ernährung – Auslöser für Beschwerden meiden

Bei dem einen sind es Zitronen oder Nüsse, beim anderen Eier oder Mandeln: Die unterschiedlichsten Nahrungsmittel können Auslöser für Neurodermitis-Beschwerden sein. Mit einem Allergietest und der eigenen Beobachtung lässt sich feststellen, ob das der Fall ist und wie man seine Ernährung umstellen sollte.

3. Hautschutz – Zinkmangel ausgleichen

Eine gestörte Barrierefunktion der Haut und ein fehlgesteuertes Immunsystem spielen eine große Rolle bei der Entstehung von Neurodermitis: Krankheitserreger und Allergieauslöser können leicht in die Haut eindringen und dort Entzündungen auslösen. Ein Zinkmangel kann diese Störungen verstärken oder verursachen. Eine wissenschaftliche Studie wies nach, dass Patienten mit Neurodermitis niedrigere Zink-Konzentrationen in den roten Blutkörperchen haben als Menschen mit gesunder Haut. Ein solcher Mangel entsteht, wenn über die Nahrung weniger Zink aufgenommen wird, als der Körper benötigt. Man kann ihn durch ein ausreichend hoch dosiertes Präparat mit 25 Milligramm Zink pro Tablette zuverlässig ausgleichen. 4. Kleidung – reizvoll, aber nicht reizend

Wer besonders empfindliche Haut hat, sollte sie nicht durch die Kleidung reizen. Daher lieber auf grobe Wolle wie Schurwolle und andere raue Materialien verzichten und stattdessen Kleider aus reiner Baumwolle oder Seide tragen, die nicht zu eng anliegen und nicht zu warm sind. Wenn man schnell friert, empfiehlt sich der sogenannte „Zwiebellook“ – also mehrere Schichten übereinander anziehen, die bei Bedarf wieder ausgezogen werden können. Der Hautarzt kennt sich mit hautfreundlichen Materialien aus – vor allem beim Sport sind spezielle, atmungsaktive Stoffe wichtig. Auf jeden Fall sollten neue Kleidungsstücke vor dem erstmaligen Tragen gewaschen werden – und es gilt, Etiketten zu entfernen, die die Haut irritieren können.

5. Psyche – ruhig bleiben und das Immunsystem schonen

Stress, Trauer oder Angst können im wahrsten Sinne unter die Haut gehen. Solche psychischen Faktoren können schnell einen Neurodermitis-Schub auslösen. Deshalb lohnt es sich, Strategien zu finden, die bei der Entspannung helfen: Musik hören, Yoga oder Qi Gong üben. In Patientenschulungen gibt es dazu eine Beratung – der Hautarzt hilft dabei, einen Anbieter zu finden. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen in einer Selbsthilfegruppe kann neue Wege bei der Behandlung von Neurodermitis eröffnen. (djd)