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Was tun bei Vergiftung & Co.?
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Erste Hilfe beim Hund kann in verschiedenen Situationen nötig sein, wie beispielsweise bei einer Vergiftung durch Giftköder oder einem Unfall, bei dem Ihr Hund verletzt wurde. Wie beim Menschen gilt es in der Regel, schnell zu handeln und die richtigen Maßnahmen anzuwenden. Hier erfahren Sie, woran Sie Notfälle erkennen und wie Sie Ihrem Hund helfen können, bis ein Tierarzt Ihren Vierbeiner behandeln kann. Vergiftung Bei dem geringsten Verdacht auf eine Vergiftung des Hundes muss umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden – denn Gift kann schnell wirken und Ihren Vierbeiner in Lebensgefahr bringen. Symptome einer Vergiftung:
- Erbrechen
- Durchfall
- Starker Speichelfluss
- Unruhe oder Apathie
- Blasses Zahnfleisch
- Stark verfärbte Schleimhäute
- Große Pupillen
- Gerötete Augen
- Atembeschwerden
- Krämpfe
- Koma
Zeigt ein Hund Vergiftungserscheinungen, sollte er beruhigt und sicher angeleint werden. Suchen Sie umgehend einen Tierarzt oder eine Tierklinik auf. Für eine schnelle Diagnose ist es sinnvoll, eine Probe des Köders oder des Erbrochenen mitzunehmen. Der Tierarzt kann nach eingehender Untersuchung fachkundig Fremdkörper entfernen, kontrolliertes Erbrechen hervorrufen oder eine Magen- und Darmwaschung vornehmen.
Ist das Tier bereits bewusstlos, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht und die Atemwege freigehalten werden.
Wundversorgung/Druckverband Für die Wundversorgung eignen sich die Utensilien aus einem Erste-Hilfe-Kasten für Autofahrer: sterile Wundauflagen, Mullbinden, Polsterwatte und selbsthaftende Binden.
Zunächst wird die Wunde mit einem sterilen Tupfer abgedeckt, dann mit Polsterwatte umwickelt, um ein Einschnüren des Beines zu vermeiden.
Bei einem Druckverband legt man eine Rolle Polsterwatte oder etwa eine Packung Taschentücher über die abgedeckte Wunde und bandagiert sie wieder mit einer Mullbinde. Abschließend wird das Ganze mit einem selbstklebenden Verband umwickelt, damit nichts verrutscht.
Nun kann der Hund zum Tierarzt gebracht werden.
Nur bei sehr starken, nicht zu stoppenden Blutungen sollte das Bein mit einem Gürtel oder ähnlichem komplett abgebunden werden – jedoch nur für kurze Zeit, da sonst ein Absterben der Extremitäten möglich ist.
Nun können blutende Wunden versorgt und der Hund zum Tierarzt transportiert werden.
Stabile Seitenlage Um den Hund in die stabile Seitenlage zu bringen, legt man ihn auf die unverletzte Seite. Der Helfer kniet am Rücken des Hundes, greift über den Kopf quer die untenliegenden Füße und zieht diese nach vorne weg. Der vorsichtige Druck des Ellenbogens oder einer Hand auf den Hals des Tieres verhindert sein Aufstehen.
Ist das Tier bewusstlos, sollte der Kopf etwas tiefer gelagert werden. Hierfür legt man beispielsweise eine Jacke unter seinen Brustkorb. Die Zunge sollte vorsichtig aus dem geöffneten Mund gezogen werden, damit der Hund nicht an ihr erstickt und Erbrochenes abfließen kann.
In jedem Fall gilt: Ruhe bewahren! Hund und Halter beruhigen und aus der Gefahrenzone bringen – etwa bei Autounfällen. Da Tiere bei Panik unvorhergesehen reagieren können, dem Hund gegebenenfalls eine Maulschlinge anlegen (jedoch nicht bei Bewusstlosigkeit oder Vergiftung!). In jedem Fall den Tierarzt aufsuchen und/oder die Tierrettung verständigen! Grundsätzlich empfiehlt PETA den Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses für Tiere. Erkundigen Sie sich hierfür bei Ihrem Tierarzt, der Tierrettung oder dem örtlichen Tierschutzverein. PETA Deutschland e.V.