News

Zu viel Zuneigung macht Hunde und Katzen dick
Grafik
© dennisvdwater – stock.adobe.com

Immer mehr tierische Mitbewohner in Deutschland leiden unter Übergewicht. Hunde und Katzen sind dank Leckerli und zu wenig Bewegung schlichtweg zu dick. Viele Tierhalter denken, sie tun ihrem Vierbeiner damit etwas Gutes, und einige finden es sogar niedlich, eine pummelige Katze oder einen fülligen Hund zu haben. Doch das Übergewicht hat oftmals schwere Folgen. Was sind die Ursachen für Übergewicht? Wie auch beim Menschen entsteht Übergewicht bei Tieren, wenn die Energieaufnahme den Energiebedarf überschreitet. Überschüssige Energie, die nicht durch Bewegung oder den Stoffwechsel verbraucht wird, wird in Form von Fett gespeichert.

Da unsere tierischen Mitbewohner sich nicht selbst versorgen, liegt die Verantwortung für übergewichtige Tiere beim Halter – häufig durch unbewusstes Fehlverhalten. So werden beispielsweise die Leckerlis des Hundes nicht in seinen täglichen Kalorienbedarf einberechnet oder ihm wird zu viel Nahrung angeboten, weil er am Tisch bettelt oder großen Appetit hat. Auch falsche Nahrung, wie Reste vom Tisch oder Welpenfutter bei erwachsenen Tieren oder Senioren, kann den Energiebedarf der Hunde schnell übersteigen. Bei Katzen, die in der Wohnung leben, und auch bei kleineren Hunden wird der Bewegungsbedarf oft unterschätzt. Auch Essen, das permanent zur Verfügung steht, wie etwa ein Napf Trockenfutter, kann schnell zu Übergewicht führen.

Selbstverständlich gibt es auch Tiere, deren Übergewicht nicht durch den Halter verschuldet ist. Das kann beispielsweise an Erkrankungen oder an Fettleibigkeit in der Wachstumsphase liegen. Auch die Genetik spielt eine Rolle. So neigen etwa Labradore oder Beagle eher zu Übergewicht. Doch auch in diesen Fällen muss der Tierhalter etwas für die Gesundheit seines geliebten Vierbeiners tun, denn Fettleibigkeit kann zu schweren Krankheiten und Gesundheitsschäden führen. Gesundheitliche Folgen für die Tiere Zu dicke Hunde und Katzen sind häufig in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt und verlieren die Freude an der Bewegung. Sie schlafen mehr und leiden häufig unter Kurzatmigkeit. Oftmals kann auch die Körperhygiene, das „Putzen“, nicht richtig oder nicht ausreichend durchgeführt werden, worunter besonders Katzen leiden.

Schwere gesundheitliche Folgen von Übergewicht sind außerdem:

  • Diabetes
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Stoffwechselerkrankungen wie Leberprobleme
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Gelenkprobleme
  • Hauterkrankungen
  • Blasenentzündungen
  • Schwaches Immunsystem
  • Erhöhtes Narkoserisiko

So erkennen Sie, ob Ihr tierischer Mitbewohner zu dick ist Ob Ihr Tier übergewichtig ist, können Sie ganz einfach „erspüren“. Tasten Sie Ihren Hund oder Ihre Katze vorsichtig ab und prüfen Sie, ob die Rippen noch zu spüren sind. Diese sollten zwar nicht zu sehen, aber dennoch auch ohne großen Druck leicht zu fühlen sein.

Wenn Sie Ihr Tier von der Seite betrachten, können Sie außerdem erkennen, ob der Bauch wie bei normalgewichtigen Tieren leicht hochgezogen ist oder nach unten hängt.

Bei übergewichtigen Tieren ist die Haut an Hals und Schulter oft dick und wulstig; das Tier kann Fettdepots an der Schwanzbasis und in der Leistengegend haben. Bei Katzen lagert sich Fett gerne am hinteren Teil des Bauchs ab. Stark übergewichtige Hunde und Katzen sind buchstäblich rund. Sie haben keine sichtbare Taille.
Ob das Tier etwas zu viel Gewicht hat, kann auch ein Tierarzt feststellen. Dieser kann zudem zusammen mit dem Tierhalter einen guten und angemessenen Diätplan erstellen. Wie Sie das Gewicht Ihres Tieres reduzieren Bevor Sie Ihren Hund oder Ihre Katze auf Diät setzen, sollte ein Tierarzt überprüfen, dass keine anderen Erkrankungen einer Gewichtsreduktion im Weg stehen. Wenn alles in Ordnung ist, können Sie den überflüssigen Pfunden Ihres Vierbeiners zu Leibe rücken, indem Sie die Kalorienzufuhr reduzieren und das Tier langsam an mehr Bewegung gewöhnen.

  • Lassen Sie einen angemessenen Diätplan vom Tierarzt erstellen.
  • Animieren Sie das Tier zu mehr Bewegung – beispielsweise durch Futtersuche anstelle von Futter im Futternapf.
  • Verbinden Sie das Füttern mit Fangspielen und werfen Sie Ihrer Katze das Trockenfutter. Sie „erjagt“ es sich sicher liebend gern.
  • Ausgedehnte Spaziergänge mit dem Hund oder besondere Spiele wie das Werfen von Bällen erhöhen den Energieverbrauch.
  • Beim „Betteln um Futter“ keinesfalls nachgeben und mit einem Leckerli belohnen. Der tierische Mitbewohner merkt sich die positive Bestärkung und wird sie wieder nutzen.
  • Bei Haushalten mit mehreren Tieren eventuell in getrennten Räumen füttern. So nimmt nicht ein Tier dem anderen das Essen weg.
  • Bei älteren Tieren läuft der Stoffwechsel etwas langsamer. Eine Erhöhung des pflanzlichen Nahrungsanteils äoder spezielle Nahrung für Senioren kann einen wertvollen Beitrag zur Gewichtsreduktion leisten.

PETA Deutschland e.V.