Bei Krankheiten des Magen-Darm-Traktes kann es zu einem Mangel lebenswichtiger Biofaktoren – insbesondere Vitaminen und Mineralstoffen – kommen.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Zöliakie oder Zustände nach Darmoperationen oder Darmresektionen können zu einem Vitamin-B12-Mangel führen, da zu wenig Vitamin B12 über den Darm aufgenommen wird und es zum Malabsorptionssyndrom kommt. Ein Mangel des Transport-Proteins Intrinsic-Faktor (IF) führt ebenfalls zu einer verminderten Vitamin-B12-Aufnahme.
Häufigste Ursache dieses IF-Mangels ist eine Typ-A-Gastritis: eine Autoimmunerkrankung, bei welcher der Organismus Antikörper gegen die IF-produzierenden Parietalzellen des Magens bildet. Die ersten Symptome eines Vitamin-B12-Mangels sind unspezifisch und führen zu Erschöpfung und verminderter Leistungsfähigkeit. „Bleibt der Mangel unentdeckt, zeigen sich jedoch langfristig neurologische und psychiatrische Beschwerden“, warnt Prof. Karlheinz Reiners, Facharzt für Neurologie.
Magnesium-Mangel bei Durchfall
Langanhaltende Durchfälle erhöhen die Magnesium-Ausscheidung über den Darm. Zudem kann die Magnesium-Resorption vermindert sein, zum Beispiel bei chronischen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und Zöliakie oder nach Darmresektionen. Ein Magnesiummangel wiederum kann zu gastrointestinalen Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Darmkrämpfen und Verstopfung führen. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, sollte Magnesium bei nachgewiesenem Mangel supplementiert werden, so die Wissenschaftler der GfB.
Bei der Supplementierung ist zu berücksichtigen, dass organische im Vergleich zu anorganischen Verbindungen besser verträglich sind und sich durch höhere Bioverfügbarkeit auszeichnen Da der Biofaktor Magnesium Muskelkontraktionen dämpft, kann es bei einem Mangel zu Muskelverspannungen und -krämpfen kommen. Zudem erhöht ein Magnesium-Mangel die neuromuskuläre Erregbarkeit, wodurch sich das Risiko für Hypertonie und Herzrhythmusstörungen erhöht. Bei einer Unterversorgung mit Magnesium ist das wichtigste Ziel des Körpers, den Magnesiumspiegel im Blut konstant zu halten. Daher setzt der Organismus Magnesium aus den Knochen frei, was sich langfristig negativ auf die Knochengesundheit auswirkt und zu einer Osteoporose führen kann.
Bei Magen-Darm-Erkrankungen auf Mangel achten
Auch bei anderen Biofaktoren – u. a. Vitamin B1, Folsäure und Zink –kann es bei chronischen Magen-Darm-Erkrankungen zu einer verminderten Resorption kommen. Daher appellieren Wissenschaftler der Gesellschaft für Biofaktoren, der Mineralstoff- und Vitamin- Versorgung bei Patienten mit gastrointestinalen Erkrankungen mehr Aufmerksamkeit zu schenken: „Wenn ein Biofaktoren-Mangel vorliegt, ist eine Ergänzung durch geeignete Supplemente zu empfehlen“, so das klare Statement der GfB.
Gesellschaft für Biofaktoren e.V unter http://www.gf-biofaktoren.de