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Frisches Wissen im Überblick

Vielen Menschen ist nicht bewusst, welche Bestandteile sich in ihrer Zahnpasta befinden und auf welche wirklich Wert gelegt werden sollte
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Im Jahr verbrauchen die Deutschen ungefähr fünf Tuben Zahnpasta pro Person. Dabei ist vielen Menschen nicht bewusst, welche Bestandteile sich in ihrer Zahncreme befinden und auf welche wirklich Wert gelegt werden sollte. Vor allem Fluoride sorgen als Inhaltsstoff immer wieder für Diskussionen. „Viele denken im ersten Moment, dass Fluorid mit dem giftigen Gas Fluor in Verbindung steht. Allerdings handelt es sich bei Fluorid um ein natürliches Salzmineral der Flusssäure, das auch im Trinkwasser oder Milch enthalten ist“, weiß Dr. Christoph Sliwowski, Implantologe und Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf im St. Vinzenz-Krankenhaus, und gibt einen Einblick in die Welt der Zahnpasten und deren Inhaltsstoffe.

Gewissenhaft putzen

In Zahnpasten sind sogenannte Putzkörper wie Silikatverbindungen oder Schlämmkreide enthalten, die in Verbindung mit der Bürste Bakterien und Plaque von der Oberfläche der Zähne entfernen. Zudem enthalten sie Schaumbildner, die vor allem für die gleichmäßige Verteilung der Paste im gesamten Mundraum sorgen. Dadurch können erste Speisereste und Beläge von den Zähnen gesammelt und anschließend einfach ausgespült werden, ohne dass Verbraucher einen komplizierten Vorgang beim Putzen beachten müssen. Diese Schaumbildner bringen außerdem eine antibakterielle und antivirale Wirkung mit sich, können allerdings in seltenen Fällen auch Allergien und Aphten im Mundraum hervorrufen. Hinzu kommen Feuchthaltemittel wie Sorbitol, die das Austrocknen der Creme während des Putzens verhindern – somit ist auch das vorherige Befeuchten des Bürstenkopfes eigentlich nicht notwendig, da die Zahnpasta bereits genügend Feuchtigkeit enthält. Zusätzliche Geschmacksstoffe sorgen außerdem für das Frischegefühl nach dem Reinigungsvorgang und Konservierungsmittel unterstützen, wie auch bei Lebensmitteln, die Haltbarkeit der Zahnpflegeprodukte. „Viele Hersteller greifen dabei auf einfache Parabene zurück anstatt auf hochwertigere Bestandteile wie Grapefruitkernextrakt oder Vitamin E – auf diese sollten Verbraucher beim Kauf einer Zahnpasta allerdings besonders achten“, so der Experte.

Fluoride: Ja oder Nein

Bei empfindlichen Zähnen sollten Betroffene auf die geringe Anzahl von Schleifpartikeln achten oder besonders auf Produkte mit Kalium- oder Aminfluorid-Verbindungen zurückgreifen. Diese bilden einen zusätzlichen Schutzfilm auf den Zähnen und verschließen offene Poren im Zahnschmelz. Schmerzen verringern sich somit und übertragen sich nicht über die offenen Stellen an die Zahnnerven. Diese Fluoride sorgen außerdem für die Erhaltung des Zahnschmelzes und somit auch für eine Vermeidung von Kariesbildung. Für Erwachsene sind Fluoride unbedenklich, da Kinder allerdings häufig Zahnpastareste herunterspülen oder verschlucken, empfiehlt es sich, bei ihrer Mundhygiene auf eine geringere Dosierung von 500 bis 1.000 ppm (Parts per Million) zu achten – bei Erwachsenen reicht diese bis zu 1.500 ppm. „Fluoride gehören zu einer guten Zahnpflege dazu und können erst dann gefährlich werden, wenn Menschen den Stoff über einen sehr langen Zeitraum in riesigen Mengen konsumieren – also über zehn Jahre 25 Milligramm pro Tag“, erklärt Dr. Sliwowski. In herkömmlichen Zahnpasten befindet sich allerdings lediglich ein minimaler Anteil von Fluorid, der diese Werte bei normaler Dosierung nicht überschreitet. Experten sprechen bei der Verwendung von Zahnpasta bei Kindern häufig von einer reiskorngroßen Menge, während es sich bei Erwachsenen ungefähr um die Größe eine Erbse handeln sollte.

Weitere Informationen unter www.zahnimplantat-klinik-duesseldorf.de