Wissenschaft kommt zu erschreckenden Erkenntnissen.
Allgemein bekannt ist, dass zu viel Konsum von Zucker nicht gerade gesund ist. Neu ist, dass die gesundheitsschädlichen Effekte bereits durch handelsübliche Mengen an Frucht- und Haushaltszucker, wie wir sie in Softdrinks vorfinden, zunehmen. Daraus können Fettleber, Übergewicht, Diabetes Typ 2 und zahlreiche weitere Folgeerkrankungen entstehen.

Herausgefunden hat dies eine Studie der Universität Zürich. Dort konsumierten insgesamt 94 junge Männer mit Normalgewicht über einen Zeitraum von sieben Wochen zusätzlich zur normalen Ernährung weitere 80 Gramm an Frucht-, Trauben- oder Haushaltszucker.
Das Ergebnis ist erschreckend. Die zusätzlichen Zucker konsumierenden Teilnehmer hatten eine doppelt so hohe Fettproduktion in der Leber als diejenigen der Kontrollgruppe. Dies gilt auch für den als gesund betrachtete Traubenzucker, der ebenso die Fettsynthese signifikant steigerte.
In der Praxis dürften viele Betroffene deutlich mehr Zucker als in der Studie zu sich nehmen. Schon ein Liter Cola enthält durchschnittlich mehr als 90 Gramm Zucker.
Heute hat fast jeder Dritte eine nicht-alkoholische Fettleber. Schätzung zufolge soll bis ins Jahr 2030 die Zahl der Betroffenen mit einer Fettleberhepatitis auf 4,7 Millionen ansteigen.
Vor diesem Hintergrund fordern die WissenschaftlerInnen ein Umdenken im Ernährungsverhalten und in der Politik, die mehr Anreize für eine gesunde Ernährung schaffen müsse.
Originalublikation:
Geidl-Flueck B et al. Fructose- and sucrose- but not glucose-sweetened beverages promote hepatic de novo lipogenesis: A randomized controlled trial. J Hepatol 2021; 75(1): 46–54. Doi: 10.1016/j.jhep.2021.02.027
Quelle: idw-online / Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten
Der Autor: Michael Petersen, Redaktion Medizin & Wissenschaft, Redaktionswebseite: mediportal-online.eu