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Neue wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen eine weitere Funktion der Wunderkraftwerke

Die Mitochondrien, die Kraftwerke unserer Zellen, sind bekannt dafür, dass sie uns die lebenswichtige Energie liefern. Dabei erfüllen sie aber auch noch eine Reihe weiterer Funktionen, wie beispielsweise bei der Wundheilung. Neue Erkenntnisse zeigen, dass die Mitochondrien in Makrophagen maßgeblich die Wundheilung koordinieren.

Neue Erkenntnisse zeigen, dass die Mitochondrien als eine weitere Funktion in Makrophagen auch maßgeblich die Wundheilung koordinieren.
© crevis – stock.adobe.com

Die Makrophagen durchlaufen während des Wundheilungsprozess unterschiedliche Stoffwechselprogramme. Zu Beginn töten sie als pro-entzündliche Makrophagen die Bakterien oder Viren ab und veranlassen die schützende Abwehrantwort. Später unterstützen reparative Makrophagen die Wundheilung, lösen die Entzündung auf und sorgen dafür, dass sich das Gewebe aufbaut und das Gleichgewicht wiederhergestellt wird.

An diesen Prozessen sind die Mitochondrien maßgeblich beteiligt. Insbesondere ist es die Veränderung im mitochondrialen Stoffwechsel, der den Übergang von der frühen zur späteren Wundheilung und die unterschiedlichen Funktionen als entscheidender Kontrollmechanismus auslöst. Zu diesem Zwecke werden von bestimmten Makrophagen reaktive Sauerstoffradikale als Nebenprodukt der Zellatmung in den Mitochondrien verstoffwechselt, um auf diese Weise essentiell dazu beizutragen, dass es zum Wachstum von Blutgefäßen und damit zur rechtzeitigen Wundheilung kommt.

Für die WissenschaftlerInnen der Universität zu Köln, die diesen Mechanismus  nachgewiesen haben, ist es jetzt spannend, ob mitochondrialer Stress in den Zellen des Immunsystems zu fehlgeleiteten Entzündungsreaktionen und zu Wundheilungsstörungen führt.

Mit diesen Erkenntnissen wird die Faszination dieser Wunderwerke einmal mehr unterstrichen.

Originalpublikation:

Willenborg S et al. Mitochondrial metabolism coordinates stage-specific repair processes in macrophages during wound healing. Cell Metab 2021; 33(12): 2398–2414.e9. Doi: 10.1016/j.cmet.2021.10.004

Quelle: idw-online / Universität zu Köln, Informationsdienst Wissenschaft

Der Autor: Michael Petersen, Redaktion Medizin & Wissenschaft, Redaktionswebseite: mediportal-online.eu