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Anfang Mai wurde aus Großbritannien ein erster Fall von Affenpocken gemeldet. Seitdem nimmt die Zahl von Infektionen dieser Zoonose zu, die durch ein Orthopoxvirus (das ist ein DNA-Virus) verursacht wird. Unterschieden werden zwei Typen: der westafrikanische Typ, der als weniger gefährlich eingestuft wird, und der zentralafrikanische Typ, bei dem die Infektion bei bis zu 10 Prozent der Erkrankten sogar zum Tod führen kann.

Affenpocken-Virus
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Mittlerweile ist die Zahl von Infektionen mit Affenpocken in Europa und Nordamerika gestiegen. Auch in Deutschland sind vermehrt Infektionsfälle nachgewiesen worden: Bislang sind mehr als 130 Affenpocken-Fälle bekannt. (Stand: 09. Juni 2022, Quelle: Robert Koch-Institut (RKI)) Das RKI geht davon aus, dass weitere Fälle hinzukommen. Bislang sind in Deutschland Männer betroffen, die Sex mit Männern haben (MSM). Da Affenpocken durch engen Körperkontakt übertragen werden, beschränkt sich das Ansteckungsrisiko nicht auf sexuell aktive Menschen oder MSM. Wer engen körperlichen Kontakt mit einer infizierten Person hat, die ansteckend ist, kann sich infizieren.

Symptome

Erste Symptome sind Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten. Einige Tage nach dem Fieber kommt es zu Hauteffloreszenzen, welche die Stadien Macula (Fleck), Papula (Knötchen), Vesicula (Bläschen) und Pustula (Pustel, Eiterbläschen) simultan durchlaufen. Sie verkrusten und fallen ab. Das Bild entspricht mehr oder weniger den Windpocken. In der Folge einer Affenpockeninfektion kann es zu Narbenbildung kommen. In seltenen Fällen auch zur Erblindung. 

Vor allem sind Gesicht, Handflächen und Fußsohlen betroffen. Haut- und Schleimhautveränderungen können aber auch in der Mundregion, an den Genitalien und den Augen auftreten.
Das RKI empfiehlt für Infizierte und für Kontaktpersonen von Infizierten eine Isolation von mindestens 21 Tagen.

Empfehlungen zur Prävention

Um die Weiterverbreitung der Affenpocken zu vermeiden, sollten infizierte Personen jeden Kontakt zu anderen Personen vermeiden. Intensivierte Händehygiene und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes schützen vor Übertragung. Für Menschen, die zusammen mit Infizierten in einem Haushalt leben, empfiehlt das RKI regelmäßiges Desinfizieren von Türklinken, Toilettensitze und anderen glatten Oberflächen (das Affenpockenvirus hält sich lange auf Oberflächen), sowie das Kontaktvermeiden mit Kleidung, Bettwäsche, Handtüchern etc. der infizierten Personen. 

Impfung

Die Ständige Impfkommission (SZIKO) empfiehlt für Personen ab 18 Jahren die Impfung mit dem Pockenimpfstoff Imvanex. Dieser ist in der Europäischen Union zugelassen und kann auch zum Schutz vor Affenpocken eingesetzt werden, als

  1. Postexpositionsprophylaxe nach Affenpocken-Exposition,
  2. Indikationsimpfung für Personen, die ein erhöhtes Risiko haben sich zu infizieren.

Quelle: Deutsche Dermatologische Gesellschaft