Das Gehirn profitiert schon bei leichter körperlicher Aktivität.
Eine Untersuchung von 2.550 Teilnehmenden bestätigte: bereits eine leichte körperliche Aktivität kann sich positiv auf das Gehirn auswirken. Vor allem diejenigen Hirnareale, die viel Sauerstoff benötigen, profitieren am meisten. So das Ergebnis der Bonner “Rheinland-Studie”, berichtete das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE).

Dazu wurden die Teilnehmenden, die im Alter von 30 bis 94 Jahre alt waren, mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) untersucht. Außerdem trugen sie einen Beschleunigungssensor am Oberschenkel, um die körperlichen Aktivitäten zu messen.
Das Ergebnis: Die körperlichen Aktivitäten machten sich in allen Hirnregionen bemerkbar, und zwar durch größere Hirnvolumina.
Größere bieten gegenüber kleineren Hirnvolumina einen besseren Schutz vor Neurodegeneration. Dazu genügen bereits einfache Maßnahmen, wie beispielsweise Treppensteigen und ein täglicher Spaziergang von fünfzehn Minuten. Allerdings gilt: je aktiver, umso größer die Wirkung.
Besonders profitieren diejenigen Hirnregionen, die viele Mitochondrien aufweisen. Sie benötigen entsprechend viel Sauerstoff. Die körperliche Aktivität gewährleistet deren optimalen Versorgung.
Die Wissenschaftler sehe darin die Chance, neurodegenerative Erkrankungen, wie Alzheimer und Parkinson, entgegenzuwirken.
Originalpublikation:
Fox FAU et al. Association Between Accelerometer-Derived Physical Activity Measurements and Brain Structure: A Population-Based Cohort Study. Neurology. 2022 Sep 13;99(11):e1202-e1215. Doi: 10.1212/WNL.0000000000200884
Quelle: idw-online / Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE)
Der Autor: Michael Petersen, Redaktion Medizin & Wissenschaft, Redaktionswebseite: mediportal-online.eu