Zwei von drei US-amerikanischen Krebspatienten wollen sich über komplementäre Methoden wie Sport, Ernährungsberatung, Massagen und Meditation informieren, bevor sie mit einer konventionellen Therapie beginnen. Jedoch nur 32 Prozent der Onkologen sind mit diesem Zeitplan einverstanden, wie eine Umfrage im Auftrag der Samueli Foundation zeigt. Laut Studienleiter Wayne Jonas wünschen sich die Patienten mehr Infos über ihre Optionen, sodass sie fundierte Entscheidungen über ihre gesamte Behandlung treffen können.

Krebsberatung
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Über 1.000 Patienten befragt

An der Umfrage haben über 1.000 Patienten aus den USA teilgenommen, bei denen Krebs in den vergangenen zwei Jahren diagnostiziert wurde. 150 Onkologen berichteten von einer starken Präferenz der Patienten in Richtung der Einbeziehung ergänzender Ansätze. 40 Prozent der Patienten gaben an, dass sie, wenn sie sich erneut entscheiden könnten, die Entscheidung für ein Krankenhaus fallen würde, das auch komplementäre Therapien anbietet. 35 Prozent glauben, dass sich ihre Zufriedenheit erhöht hätte, wenn man ihnen zusätzlich zu Bestrahlung und Chemotherapie komplementäre Angebote wie psychische Unterstützung oder Therapie, Achtsamkeit und spirituelle Hilfe ermöglicht hätte.

76 Prozent der Onkologen sagen, dass sie mehr über die Vorteile von komplementären Ansätzen in Verbindung mit einer traditionellen Behandlung wissen wollen. Viele der Ärzte weisen den Fachleuten nach jedoch auch auf Hindernisse bei der Verfolgung derartiger Ansätze hin. Dazu gehören bei 49 Prozent das Fehlen einer Erstattung durch die Krankenversicherung, für 39 Prozent das Fehlen des Personals, bei 32 Prozent die falsche Annahme, dass die Patienten nicht interessiert seien und für 31 Prozent der Mangel an Zeit, diese Optionen mit den Patienten zu besprechen.

Jüngere Städter eher interessiert

50 Prozent der Patienten und 60 Prozent der Ärzte stimmen nachdrücklich zu, dass eine integrative Onkologie beim Umgang mit Nebenwirkungen zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens während und nach der Behandlung hilfreich sein kann. Zusätzlich schätzen 40 Prozent der Patienten und Ärzte, dass zusätzliche komplementäre Therapien das Ergebnis der Behandlung und das allgemeine Überleben verbessern. Mit 55 Prozent sind Patienten aus Städten und mit 72 Prozent Patienten zwischen 18 und 50 Jahren deutlich häufiger dieser Meinung. Bei Patienten, die auf dem Land lebten, liegt dieser Wert bei 35 Prozent und bei Patienten über 75 Jahren bei 23 Prozent.

66 Prozent der Patienten geben an, dass sie zumindest eine komplementäre Therapie angewendet hatten. Der Großteil gab diese Info jedoch nie an ihre Onkologen weiter. Mit 35 Prozent wird Ernährungsberatung, gefolgt von psychischer Unterstützung/Therapie mit 27 Prozent sowie Sportberatung mit 26 Prozent, Meditation/Achtsamkeit mit 26 Prozent und spirituelle Unterstützung mit 25 Prozent am häufigsten genutzt. Mehr als ein Viertel der Patienten sagt, dass die zwei größten Hürden für die Nutzung von komplementären Ansätzen waren, dass ihnen dazu das Wissen fehlte und die behandelnden Institutionen über keine entsprechenden Angebote verfügten.

Einen Überblick über alle Studienergebnisse finden Sie hier.

Quelle: pressetext.redaktion