Die Sequenzierung des komplexen Hafer-Genom gibt Hoffnung für Betroffene.
Für Menschen mit Unverträglichkeiten könnte Hafer eine Alternative sein. Eine Studie kam zu dem Ergebnis, dass der „Hafer in seiner reinen Form für eine glutenfreie Ernährung geeignet ist“, so Nadja Kamal von Helmholtz Munich.

Dazu sequenzierte und analysierte ein internationales Forschungsteam über einen Zeitraum von sechs Jahren erstmals das komplexe Hafer-Genom.
Dabei kamen sie zu der Erkenntnis, dass Hafer weniger von solchen Proteinen besitzt, die dem Gluten des Weizens entsprechen.
Außerdem ist der Anteil von Beta Glucanen deutlich höher als bei anderen Getreiden, was zu einem niedrigeren Cholesterinspiegel führt und Stoffwechselerkrankungen positiv beeinflusst.
Damit konnte zum ersten Mal die Frage beantwortet werden, warum der Hafer weniger Unverträglichkeiten und Allergien auslöst sowie insgesamt als gesünder gilt.
Hinzu kommt, dass Hafer pflegeleichter anzubauen und aufzuziehen ist und nebenbei auch noch zu einer nachhaltigen Produktion nahrhafter pflanzlicher Nahrungsmittelalternativen beiträgt.
Originalpublikation: Kamal et al., 2022: The mosaic oat genome gives insights into a uniquely healthy cereal crop. Nature, DOI: 10.1038/s41586-022-04732-y.
https://www.nature.com/articles/s41586-022-04732-y
Quelle: Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH) / idw-online
Der Autor: Michael Petersen, Redaktion Medizin & Wissenschaft, Redaktionswebseite: mediportal-online.eu