Als Reaktion auf die weltweit zunehmende Popularität der Anthroposophischen Medizin hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Benchmarks für die Ausbildung in Anthroposophischer Medizin veröffentlicht. Die Festlegung von WHO-Qualifikationsstandards für Anthroposophische Mediziner spiegelt die Bedeutung der Anthroposophischen Medizin als globale medizinische Praxis wider und bietet den Patienten ein vorhersehbares Versorgungsniveau.

Anthroposophische Qualitätsmedizin für Patienten
„Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Anthroposophische Medizin noch stärker in die nationalen Gesundheitssysteme zu integrieren“, so Dr. Iracema Benevides, Chirurgin und Allgemeinmedizinerin in Belo Horizonte (Brasilien) und Vizepräsidentin der Internationalen Föderation Anthroposophischer Ärztegesellschaften (IVAA). „Wir begrüßen diese Entwicklung sehr“.
„Da immer mehr Länder eine Politik für die traditionelle, komplementäre und integrative Medizin entwickeln, hat die WHO Benchmarks für die Anthroposophische Medizin als Bezugspunkt für politische Entscheidungsträger, Gesundheitspersonal und Bildungsanbieter entwickelt“, sagte Dr. Kim Sungchol, Leiter der Abteilung für traditionelle, komplementäre und integrative Medizin bei der WHO.
Die Veröffentlichung ist das Ergebnis eines strengen Prozesses, bei dem die Ausbildungsstandards der Anthroposophischen Medizin von Experten nach WHO-Kriterien erfasst und überprüft wurden. „Wir sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Die Benchmarks spiegeln vollständig wider, was die Gemeinschaft der Anthroposophischen Medizin als Mindestausbildung für Gesundheitspersonal zur Ausübung der Anthroposophischen Medizin ansieht“, ergänzt Dr. Matthias Girke, Facharzt für Innere Medizin und Leiter der Medizinischen Sektion am Goetheanum (Schweiz), dem internationalen Koordinationszentrum für Anthroposophische Medizin.
Länder müssen nun die WHO-Benchmarks in nationale Ausbildungsstandards umsetzen
Da die Anthroposophische Medizin einen interdisziplinären Ansatz verfolgt, gelten die neuen Ausbildungsstandards für Ärzte, Krankenschwestern, Therapeuten, Apotheker und andere Gesundheitsberufe. „Wir sind bereit, mit jeder nationalen Gesundheitsbehörde zusammenzuarbeiten, um die WHO-Benchmarks in national gültige Ausbildungsstandards umzusetzen“, erklärt Dr. Thomas Breitkreuz, Präsident der IVAA und Ärztlicher Direktor des Paracelsus-Krankenhauses (Deutschland). „Dies ist eine große Chance, den Zugang der Patienten zu einer hochwertigen anthroposophischen Gesundheitsversorgung zu erweitern“, so Breitkreuz abschließend.
WHO-Ausbildungsstandards (auf Englisch)
Quelle: International Federation of Anthroposophic Medical Associations