Wie gut sportliche Aktivitäten wirken, hängt von der Tageszeit ab.
Erstmals wurde nachgewiesen, wie sich sportliche Aktivitäten auf den Stoffwechsel über mehrere Gewebe hinweg zu den unterschiedlichen Tageszeiten auswirken.
Innerhalb von 24 Stunden regulieren fast alle Zellen ihre biologischen Prozesse – in der Forschung bekannt als zirkadianer Rhythmus. Je nach Tageszeit verändert sich dementsprechend die Empfindlichkeit der verschiedenen Organgewebe gegenüber dem Einfluss von Bewegung.

Dabei produziert der Körper nach dem Sport organabhängig und je nach Tageszeit unterschiedliche gesundheitsfördernde Signale. Diese wirken sich auf unsere Gesundheit aus – beispielsweise auf das Gleichgewicht unseres Stoffwechsels, der körperlichen Leistungsfähigkeit, den Schlaf und das Gedächtnis.
Um diese Wirkungen besser zu verstehen, hat ein internationales Forschungsteam umfangreiche Blutproben sowie Gewebeproben von Muskeln, Leber, Fett, Gehirn und Herz untersucht. Dadurch konnten sie hunderte verschiedener Stoffwechselprodukte und Hormonsignalmoleküle verfolgen und nachweisen, um herauszufinden, wie sie sich aufgrund der Aktivitäten zu den unterschiedlichen Zeiten des Tages veränderten.
Diese Ergebnisse haben sie im „Atlas des Bewegungsstoffwechsels” zusammengeführt. Hierbei handelt es sich um „…eine umfassende Karte von Signalmolekülen, die in unterschiedlichen Geweben nach körperlicher Belastung zu verschiedenen Tageszeiten vorhanden sind.”
Dadurch können zukünftige Studien den richtigen Zeitpunkt für körperliche Aktivitäten sowohl zur Therapie als auch zur Vorsorge zu den entsprechenden Krankheitsbildern herausfinden.
Originalpublikation
Sato S et al. Atlas of exercise metabolism reveals time-dependent signatures of metabolic homeostasis. Cell Metab. 2022 Feb 1;34(2):329-345.e8. Doi: 10.1016/j.cmet.2021.12.016
Quelle: Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt / idw-online
Der Autor: Michael Petersen, Redaktion Medizin & Wissenschaft, Redaktionswebseite: mediportal-online.eu